Die
Initiative Alte Schmelz St. Ingbert e.V. erhält den Deutschen Preis
für Denkmalschutz.
Am Montag, 29. November, wird die Auszeichnung im Festsaal des Saarbrücker
Schlosses verliehen. Der Preis ist die höchste Auszeichnung in Sachen
Denkmalschutz in Deutschland. Er wird vom Deutschen Komitee für
Denkmalschutz (DNK) verliehen.
Die Initiative wurde auf Vorschlag des staatlichen Konservatorsamtes
für den Preis nominiert "für die professionelle Vereinsarbeit zur
Rettung dieses einzigartigen Ensembles saarländischer Industriekultur
[...] Es ist außergewöhnlich, dass eine bürgerschaftliche Initiative
ein so hohes Niveau in der Grundlagenermittlung, bei den denkmalfachlichen
und planerischen Überlegungen, an den Tag legt - und dies seit mehr
als 6 Jahren."
Seit der Vereinsgründung 1997 wurde umfangreiches Material über
die Alte Schmelz erstellt, um das Gelände der breiteren Öffentlichkeit
zu erschließen: Faltblätter, der Internet-Auftritt, die entsprechende
CD-ROM und ein umfangreicher Besucherführer für das Gelände. Grundlage
waren umfangreiche Recherchen von Harald Glaser und Wolfgang Bethscheider,
deren Ergebnisse zu einer Reihe neuer Erkenntnisse über das Ensemble
führten. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis im Rahmen dieser Forschungen
war die Wiederentdeckung des Englischen Landschaftsgartens der Familie
Krämer als historisch wichtiger Bestandteil des Ensembles. Sie war
sicherlich eine Grundlage für die anschließende Ausweisung das Parks
als Denkmal.
Die Durchführung von "Zeitzeugenbefragungen" war ein anderes historisches
Projekt, bei dem es darum ging, vorhandenes Wissen zur Geschichte
des Werkes und der Siedlung - insbesondere aus der mündlichen Überlieferung
ehemaliger Mitarbeiter und Bewohner der Alten Schmelz - für die
Nachwelt zu erhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Initiative war stets die
Lobby-Arbeit im öffentlichen und politischen Bereich für das Denkmalensemble
und die Erarbeitung eigener Vorschläge für die Diskussion in Stadtrat
und Verwaltung über die Sicherung und mögliche zukünftige Nutzungen
von Teilen des Ensembles. So arbeitete die Initiative z. B. in der
interfraktionellen Arbeitsgruppe "Drahtwerk Süd" der Stadt mit und
entwickelte eigene Konzepte für die touristische Erschließung und
die Einrichtung eines industriegeschichtlichen Museums auf der Alten
Schmelz.
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